Artillerie

Foto: Bundesheer


Geballte Feuerkraft

Man kann die Artillerie wohl als das schwergewichtigste Element des Bundesheeres bezeichnen. Bei dieser Waffengattung handelt es sich in erster Linie um eine Unterstützungstruppe. Ihre Aufgabe besteht darin, den Einsatz der Kampftruppen mit weitreichendem Geschützfeuer - auf eine Entfernung bis zu 30 Kilometern - zu unterstützen.

Wenn ein Kampfgebiet besonders bedroht ist, wenn ein Angriff abgewehrt werden soll oder wenn die eigenen Kräfte angreifen, dann greift auch die Artillerie mit ihren Geschützen ein. Dafür stehen ihr beispielsweise die modernen artilhaubitzen M109 zur Verfügung. Teile der Artillerie befinden sich allerdings auch an vorderster Linie, nämlich die Beobachtungstrupps. Diese melden Ziele, übermitteln Feueranforderungen, beobachten die Trefferlage und geben, falls erforderlich, mittels Funk- oder Fernsprechverbindung Korrekturen bekannt. Diese Informationen wiederum werden von der Rechenstelle in Feuerkommandos umgesetzt und an die Geschütze weitergegeben.

Unsere Artillerie verfügt über eine moderne technische Ausrüstung - wie elektronische Feuerleitsysteme, Laser-Entfernungsmesser, und Navigations- und Richtanlagen.

Auch bei der Ausbildung wird auf zeitgerechte Technik nicht verzichtet. Neben der praktischen Unterweisung können die Rekruten Schießtechnik und Feuerleitung an Simulatoren erlernen und vertiefen. Diese "Artillerielehrsaalanlagen", so die offizielle Bezeichnung, ermöglichen es, einen realistischen Gefechtsablauf in jedem gewünschten Gelände darzustellen.

Die Panzerartillerie wird derzeit mit einem der weltweit modernsten Geschütze, der Panzerhaubitze M-109A50, ausgestattet. 54 dieser Systeme wurden in den Vereinigten Staaten gekauft, über 100 Stück wurden in der Version M-109A2/A3 UK aus den Beständen der Britischen Rheinarmee übernommen. Sie werden bis zum Jahr 2000 auf den Standard der M-109A5 gebracht. Es handelt sich dabei um ein äußerst erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt mit der Schweiz. Das System besitzt ein gegenüber den Vorgängermodellen verbessertes Rohr, das Schußweiten bis zu 30 km zuläßt, und eine automatische Ladeeinrichtung. Das Fahrernachtsichtgerät und eine spezielle Wintereinrichtung sowie Navigations und Richtanlagen in jedem Geschütz ermöglichen einen raschen Stellungswechsel unter allen Bedingungen. Nach Abschluß aller Arbeiten wird das Bundesheer über eine Artillerie verfügen, die zur modernsten gehört und den NATO-Durchschnittsstandard erheblich übertrifft.