In den vergangenen fünf Jahren erlangten leichte militärische Radpanzer eine immer größer werdende Bedeutung. Die militärischen Anforderungen an die meist mit drei Achsen ausgerüsteten Fahrzeuge sind extrem hoch. Neben einer hohen Beweglichkeit im Gelände, niedrigen Wartungskosten und einem großem Aufwuchspotential müssen die Radfahrzeuge über einen leistungsfähigen ballistischen Schutz verfügen, der den Besatzungen wirkungsvollen Schutz gegen Infanteriewaffenbeschuß und Artilleriesplitter bietet. Ferner müssen die Radpanzerfahrzeuge lufttransportfähig sein und mit einer bedrohungsgerechten, leistungsstarken Bewaffnung versehen werden können. Dies beinhaltet auch die Aufnahme von unterschiedlichen Turmkonfigurationen. Eine gelungene Entwicklung auf dem Gebiet der Radpanzerentwicklung stellt der von Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug AG & Co KG für das österreichische Bundesheer entwickelte und hergestellte Radpanzer mit der Typenbezeichnung PANDUR dar. Das sechsrädrige Panzerfahrzeug wurde speziell an die Erfordernisse von UN-Missionen angepaßt und soll den Soldaten die Möglichkeit geben, unter Panzerschutz ihren Auftrag sicher, effektiv und schnell durchführen zu können. Zu diesem Zweck beschaffte das Bundesheer insgesamt 68 PANDUR-Radpanzer im Gesamtwert von ca. 75 Millionen Mark, die vorwiegend für UN-Missionen bereitstehen. Die technischen Leistungsparameter und das Leistungsvermögen des PANDUR überzeugte auch die belgische Armee sowie die kuwaitische Nationalgarde, die vor kurzem seine Beschaffung einleiteten.

Anforderungen

Die PANDUR-Radpanzer-Beschaffung basierte auf der Entscheidung der österreichischen Bundesregierung vom Mai 1993, bei der die Grundlagen und militärischen Strukturen für Einsätze im Rahmen von friedenschaffende Maßnahmen geschaffen wurden, an denen österreichische Truppen beteiligt sein werden. Nach den taktischen Anforderungen des Bundesheeres muß der PANDUR Transportraum für 9 (8+1) voll ausgerüsteten Soldaten und einen hohen Fahrkomfort bieten. Weitere Forderungen an den allradgetriebenen sechsrädrigen PANDUR bestanden in einem ballistischen Schutz gegen Artilleriesplitter und leichte Infanteriewaffen. Darüber hinaus forderte das Bundesheer - neben ausgezeichneten Fahreigenschaften im mittleren und schweren Gelände - eine gute Beobachtungsmöglichkeit für den Kommandanten. Leichte und schnell erlernbare Bedienbarkeit (Fahren) des PANDUR sowie eine Funktionstüchtigkeit des Fahrzeuges bei Temperaturen von -30 bis +50°C mußte gewährleistet sein, um in allen klimatischen Zonen der Erde operieren zu können. Mit im Vordergrund der PANDUR-Konstruktion, die Mitte der achtziger Jahre bei Steyr-Daimler-Puch in Wien eingeleitet wurde, stand auch seine Luftverlastbarkeit, die dazu beiträgt, eine problemlose Verlegbarkeit von UN-Kontingenten auf dem Luftweg zu gewährleisten. Um den strengen militärischen Anforderungen für Luftverlastbarkeit genügen zu können, wurde der PANDUR sehr gewichtsoptimiert konstruiert. Der Schützenpanzer hat eine maximale Gefechtsmasse von 13,5 Tonnen bei einer Länge von 5,80 Metern, die Fahrzeugbreite beträgt 2,50 Meter. Dank dieser günstigen Abmaße ist der Transport des PANDUR mit einer amerikanischen C-130 Herkules, der C-17 Globemaster III, der deutsch-französichen Transall C-160 und der russischen Antonov AN-12 ohne weiteres möglich.

 

Antrieb

Als Antriebsaggregat dient ein 260 PS-starker, wassergekühlter Steyr Dieselmotor vom Typ WD 612.95. Es handelt sich dabei um einen Sechszylinder-Reihenmotor mit Direkteinspritzung, Turbolader und Ladeluftkühlung. Dieser Motor ist aus dem im Bundesheer eingeführten Motor des LKW 12 M18 entwickelt worden. Allerdings verfügt der PANDUR-Motor gegenüber dem des 12M18 über einen leistungsstarken Ladeluftkühler. Der Motor erfüllt die Abgasvorschriften nach Euro 1 (nach 13-Stufen-Test ECE R-49). Die Nennleistung beträgt 260 PS bei 2.500 U/min. Die Kraftstoffversorgung erfolgt aus zwei beschußsicheren Kraftstoffbehältern in der Fahrzeugmitte, die dem PANDUR eine Reichweite von 700 km auf der Straße und 450 km im Gelände ermöglichen. Direkt an den Motor angeflanscht ist ein 5-Gang Automatikgetriebe Allison MT 653 DR mit Drehmomentwandler und Überbrückungskupplung. Das Getriebe wird hydraulisch geschaltet und hat fünf Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Die Motorkraft wird über eine Kardanwelle zum Verteilergetriebe übertragen, das mit dem Achsdifferential der zweiten Achse verbunden ist. Von dort wird sie über weitere Kardanwellen zu den Differentialen der ersten und dritten Achse geleitet.

Bei Straßenfahrten ist der Antrieb der zweiten Achse ausgeschaltet. Um einen optimierten Antrieb des PANDUR zu gewährleisten, kann der Panzerfahrer während der Fahrt über einen Wahlhebel fünf unterschiedliche Antriebe wählen:

- 1. und 3. Achse angetrieben,  
  2. Achse entkuppelt,
  alle Achsdifferentiale entsperrt.

- 2. Achse eingekuppelt,
  alle Achsen angetrieben,
  alle Achsdifferentiale entsperrt.

- zusätzlich ist das Zentraldifferenzial im Verteilergetriebe gesperrt
  Radsatz im Verteilergetriebe,
  der als Längsdifferential wirkt, gesperrt.

- zusätzlich sind die Achsdifferentiale
  der 2. und 3. Achse gesperrt.

- zusätzlich ist das Achsdifferential
  der 1. Achse gesperrt.

  (Alle Differentiale sind gesperrt)

Dank dieser Sperrenschaltungsmöglichkeiten und des leistungsstarken Antriebsaggregates kann der PANDUR auch im schweren Gelände noch Steigungen bis zu 70% problemlos bewältigen. Selbst Grabenwände mit einem Böschungswinkel bis zu 45° stellen für den PANDUR 6x6 kein Hindernis dar. Auch Geländestufen von einem halben Meter Höhe können mit dem PANDUR schnell überwunden werden.

 

Sicherheit

Im Motorraum ist eine automatische Feuerwarn- und -löschanlage eingebaut. Vier Temperaturfühler lösen diese Anlage aus, wenn die Motorrauminnentemperatur über 150° C ansteigt. Die beiden Löschmittelbehälter beinhalten ein umweltverträgliches halonfreies Löschmittel. Die Anlage ist permanent in Betrieb, sowohl während des Fahrbetriebes als auch bei abgestelltem Fahrzeug.

 

Radaufhängungen

Jedes Rad des PANDURS hat eine Einzelradaufhängung, wobei die Räder der ersten und zweiten Achse einen oberen Längslenker und unteren Querlenker, die der dritten Achse einen Längslenker, aufweisen. Diese spezielle Anordnung gewährleistet eine außerordentlich hohe Steifigkeit der Radaufhängung im Gelände und bietet die Grundlage für die außergewöhnlichen Geländefahreigenschaften. Die Federung erfolgt mittels Schraubenfedern bei den ersten beiden Achsen und Drehstäben bei der dritten Achse. Der Gesamtfederweg pro Antriebsrad beträgt 280 mm (-150/+130 mm). Alle Räder sind mit hydraulischen Teleskopstoßdämpfern ausgestattet. Das Fahrzeug ist mit speziell entwickelten Stahlgürtelreifen 12.5 R20 auf dreiteiligen Scheibenrädern, die für den Einsatz sowohl auf Straßen als auch im Gelände und im Sand geeignet sind, ausgerüstet.

Die Räder sind mit Notlaufelementen ausgerüstet, die eine Weiterfahrt des Fahrzeuges (etwa 50 bis 100 km) nach Beschädigung eines Reifens ermöglichen. Im Normalbetrieb besteht kein Einfluß durch die Notlaufelemente auf Fahrgeschwindigkeit und Fahrkomfort.

Räder und Radaufhängung sind für die Verwendung von Gleitschutzketten ausgelegt, die an jedem Rad angebracht werden können. Die Bauart der Gleitschutzketten erlaubt, abhängig vom Untergrund, bis zu 50 km/h Höchstgeschwindigkeit. Eine Besonderheit stellt die Reifendruckregelanlage des PANDUR dar. Diese gestattet es dem Panzerfahrer, den Reifendruck während der Fahrt, je nach Bodenbeschaffenheit, von 1,0 bis auf 3,8 bar, stufenlos auszuwählen.

Neben dieser Hauptfunktion bietet diese Anlage folgende Zusatzfunktionen:

- Auffüllen und Ablassen des Reifendruckes in den Reifen einer angewählten Achse.

- Messung und Anzeige des Reifendruckes für die beiden Reifen jeder Achse.

Damit ist die unabdingbare technische Voraussetzung gegeben, im sandigen Gelände, in Wüstengebieten oder auf tiefem Untergrund den Bodendruck der Reifen nach Bedarf zu vergrößern oder zu verkleinern, um schnell eine bessere Traktion zu erreichen.

 

Wanne und Kampfraum

Die geschweißte und selbsttragende Wanne des Radpanzerfahrzeuges PANDUR besteht aus hochfestem Panzerstahl.

Die konstruktiven Maßnahmen zur Ausbildung des Panzerschutzes und die Anordnung der Hauptbauteile sind nach folgenden Prioritäten in der Schutzwirkung ausgeführt:

- Schutz der Besatzung
- Schutz der wichtigsten Bauteile des Antriebsstranges
- Schutz der Fahrzeugbetriebssysteme

Die Panzerwanne bietet Schutz:
- Gegen 7,62 mm x 51 Smk-Patronen (FN P 80) ab 30 m Entfernung
- Gegen 7,62 mm x 51 S-Patronen (SS 70) ab 30 m Entfernung rundum und auch senkrecht (90 Grad Erhöhungswinkel) von oben.
- Motorraumdeckel, Luftansaug- und Abluftgrills, Mannschaftsraumdeckel, Hecktüren, Lukendeckel über dem
  Fahrer- und Kommandantenplatz sowie alle Abdeckungen und Wartungsöffnungen weisen denselben Panzerschutz auf wie der
  umgebende Wannenkörper.
- Verstärkter Panzerschutz im Frontbereich gegen 14,5 mm x 114 API (B32) ab 1000 m Entfernung
- Verstärkung des Panzerschutzes im Frontbereich gegen 12,7 mm
  x 99 API (M8) ab 100 m Entfernung
  +/- 0 Grad vertikal
  -15 bis +15 Grad horizontal
- Die Wanne ist innenseitig mit “Spall-Liner” ausgestattet werden.
  Diese vermindern effizient die Sekundärwirkung von
panzerbrechenden Geschossen, Hohlladungen sowie Schützenminen.

Die Wannenboden ist mit einem Mine-Protection Carpet zum Schutz der Mannschaft vor Minen ausgekleidet. Die Wanne ist auch gas- und wasserdicht gefertigt. Ein Durchwaten von Gewässerläufen von bis zu 1,20 Metern Wassertiefe ist möglich. Für den Einsatz in klimatisch heißen Regionen ist der Einbau einer Klimaanlage vorgesehen. Der Einbau einer ABC-Schutzanlage ist ebenfalls möglich. Eine Spillwinde mit Speichertrommel für 60 Meter Stahlseil und einer konstanten Zugkraft von 60.000 Newton kann auf Grund seiner speziellen Ausfertigung nach vorne oder hinten wirken.

 

Besatzungspositionen

Der Fahrerplatz befindet sich beim PANDUR in Fahrtrichtung auf der linken Seite neben dem Antriebsaggregat. Zwischen Fahrer und Motorraum ist eine schallgedämmte und feuerfeste Trennwand. Hinter dem Fahrerplatz befindet sich der Richtschützenplatz. Dahinter liegt der Kampfraum mit den Sitzplätzen für die Schützengruppe und den Kommandanten. Das Absitzen erfolgt durch zwei Türen in der Heckwand der Wanne, wovon die rechte mit einem Winkelspiegel ausgerüstet ist. Auf dem Kampfraumdach befinden sich drei Luken, deren Deckel mit einem Gegengewichtsausgleich ausgestattet sind. Aus den Luken heraus können Beobachtungsaufgaben oder Kampfaufträge im nicht abgesessenen Zustand durchgeführt werden.

 

Waffenanlage und Aufwuchspotential

In der Hauptsache soll der österreichische UN-Panzer PANDUR bei friedenschaffenden und friedenserhaltenden UN-Missionen eingesetzt werden. Dabei soll die Bewaffnung des PANDUR in der Variante Mannschaftstransporter (MTPz-UN) wenig auffallen, aber der Besatzung im Verteidigungsfall eine größtmögliche Defensivkraft verleihen. Aus diesem Grunde entschied sich das österreichische Bundesheer für die Verwendung eines überschweren Maschinengewehrs vom Typ M2HB mit dem Kaliber 12,7 mm x 99 auf einer Drehringlafette. Neben dem überschweren Maschinengewehr wurde eine Gruppenunterstützungswaffe vom Typ MG 74 (Kaliber 7,62 mm x 51) montiert. Der Munitionsvorrat für das 12,7 mm (Kaliber .50) Maschinengewehr beträgt 800 und für das kleinere Maschinengewehr (Kaliber 5,56) 1.800 Schuß. Zum Selbstschutz verfügt der PANDUR über eine Nebelwurfanlage mit sechs Werferrohren, welche an der Panzerwanne oder einem Turm montiert sein können.

Doch der PANDUR bietet auch die Möglichkeit einen Reihe von Panzertürmen aufzunehmen. Aufmontiert werden können Panzerturmkonfigurationen aller in Europa oder den USA befindlichen Turmhersteller. In technisch aufwendigen Erprobungsreihen konnte die Tauglichkeit des PANDUR für die Maschinenkanonenbewaffnung im Kaliber 20, 25, 30 und 35 mm nachgewiesen werden. Selbst die Einrüstung einer 90mm oder einer 105mm Panzerabwehrkanone des französischen GIAT-Konzerns ist beim PANDUR möglich. Bei Schießversuchen stellte sich heraus, daß die Standfestigkeit des PANDUR beim Abschuß von Panzergranaten beiden Kalibers gegeben ist. Eine Bewaffnungsvariante über 105mm hinaus ist für das Fahrzeug nicht vorgesehen. Ebenfalls bietet die Panzerwanne des Fahrzeuges genügend Platz für die elektronische ATM-Beobachtungsplattform von Euromissile samt eingerüstetem Panzerabwehrlenkflugkörper HOT oder für einen Leichtturm, der sich für die Einrüstung der HOT eignet. Ebenso können Turmvarianten mit Panzerabwehrlenkflugkörper MILAN oder der TOW aus amerikanischer Produktion durch den späteren Nutzer erfolgen.

 

Familiengedanke

Der leichte Radpanzer aus Österreich ist universell einsetzbar. Ob als Panzerjäger, Mannschaftstransporter, Beobachtungspanzer, Unterstützungsfahrzeug oder als ABC-Spürfahrzeug für die ABC-Abwehrtruppe des österreichischen Bundesheeres der PANDUR kann in allen Funktionalitäten eingesetzt werden. In allen vorgesehenen Varianten bleibt der Radpanzer luftverlastbar und im Gelände hochbeweglich, was das Fahrzeug im besonderen auszeichnet. Bereits heute stellt der österreichische PANDUR-Radpanzer, im Vergleich zu anderen internationalen Schützenpanzerkonstruktionen, völlig neue Maßstäbe auf. Um diesen geschaffenen Maßstab noch zu verbessern, sind in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche technische Veränderungen an der Panzerwanne des PANDURs vorgenommen worden. Verändert worden sind die Bugpartie, die Seitenwände und der Radstand des Fahrzeuges. Durch eine Verlängerung der Wannenkonstruktion um 500 mm ist der vorhandene Nutzungsraum von 5 auf 8,5 Kubikmeter gesteigert worden. Auch die Panzerwannenform des PANDUR ist leicht überarbeitet worden. Durch die Maßnahme veränderte sich das Aussehen des Fahrzeug gegenüber vorherigen Modellen. Der PANDUR wirkt flacher und ist dadurch leichter im Gelände tarnbar.

Sicher ist schon heute, daß dem PANDUR in seiner Konfiguration als für UN-Aufgaben optimiertes Panzerfahrzeug bei internationalen Einsätzen viel Interesse von militärischer Seite entgegengebracht werden dürfte. Aus diesem Grunde bietet das Traditionsunternehmen Steyr-Daimler Puch Spezialfahrzeug AG & Co KG jetzt auch eine amphibische Variante des PANDURs an, um die angebotene Fahrzeugfamilie abzurunden. Das Fahrzeug ist in der Lage, sich in tiefen stehenden und fließenden Gewässern schnell fortzubewegen.

 

Internationale Beschaffungen

 Das österreichische PANDUR-Konzept fand große Beachtung in Europa, den USA und im Nahen Osten. Insbesondere der hart umkämpfte Radpanzermarkt reagiert auf neue Entwicklungen sehr rasch. Schon kurz nach der Einführung des PANDURs in das österreichische Bundesheer, begannen sich die königlich belgischen Armeebeschaffungs-

stellen für diese interessante und leistungsfähige Radfahrzeuglösung zu interessieren. Nach einem harten Auswahlwettbewerb und harten militär-technischen Tests setzte sich der PANDUR gegen die internationale Konkurrenz durch. Entscheidend für die Auswahl des PANDURS für die belgischen Streitkräfte waren unter anderem ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis, hohes Aufwuchspotential und eine große Durchsetzungsfähigkeit des Radpanzers auf dem modernen Gefechtsfeld. Während der langen Testreihen legten die belgischen Tester mit einem PANDUR rund 13.000 Kilometer zurück. Das Fahrzeug leistete diese Fahrstrecke mit großem Bravour und ohne wesentliche Verschleißerscheinungen an maßgeblichen Baugruppen.

Die Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug AG & Co KG wird in den nächsten Jahren insgesamt 54 PANDUR-Fahrzeuge an die belgische Armee liefern. Gegenüber dem im österreichischen Bundesheer verwendeten PANDUR-Modell erhielt die belgische Version eine stärker gepanzerte Wannenkonstruktion. Als Innenlinerlösung entschied sich die belgische Armee für eine technische Lösung des Kölner Unternehmens Clouth. Gebaut werden die Panzerwannen und andere wichtige Teile des PANDURS in Belgien. Auch die PANDUR-Endmontage findet in Belgien statt. Damit ist Belgien der erste NATO-Staat, der sich für den PANDUR entschieden hat. Geliefert werden der PANDUR als Transportpanzer, Führungs- und Sanitätsfahrzeug. Auch eine Ausführung als leichtes Bergungsfahrzeug wird realisiert. Die zukünftigen NATO-Staaten Ungarn und Polen interessieren sich stark für den österreichischen PANDUR vor dem Hintergrund neuer Radpanzerbeschaffungen. Aus der Sicht der polnischen und ungarischen Beschaffer bildet der PANDUR eine nicht nur preisgünstige sondern auch eine wirtschaftliche Lösung, die kurzfristig zur Verfügung steht. Auch die slowenischen Armee hat sich kürzlich für PANDUR entschieden und die Vorserie von zehn verschiedenen Varianten beim slowenischen Lizenznehmer der Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug AG & Co KG beauftragt.

 

 

 

Naher Osten und USA

Auch im Nahen Osten sind militärische Beschaffungsbehörden auf den PANDUR aus Österreich aufmerksam geworden. Die kuwaitische Armee entschied sich bereits im letzten Jahr für den Ankauf von 70 PANDUREN. Eingesetzt werden die Fahrzeuge als leichte Unterstützungspanzer der mechanisierten kuwaitischen Brigaden, die sich derzeit im Aufbau befinden und völlig neu ausgerüstet werden. Geliefert werden die 70 Radfahrzeuge durch das österreichisch-amerikanische Jointventure AV Technology International.

(Quelle: Melomaniax/Till)