Luftstreitkräfte |
Foto: Bundesheer |
Schutz und Hilfe aus der Luft
Ein Staat muß nicht nur auf dem Boden, sondern auch in der Luft wehrhaft sein. Das besorgen unsere Luftstreitkräfte. Sie orten, identifizieren und drängen gegebenenfalls eindringende Flugzeuge ab oder zwingen sie, wenn nötig, auch zur Landung. Für den Ernstfall sind unsere Abfangjäger mit "Sidewinder" - Luft-Luft-Raketen - ausgerüstet.
Durchaus sehen lassen kann sich das System, in das unsere Abfangjäger eingebettet sind und das in seiner Gesamtheit es dem Bundesheer ermöglicht, Österreichs Lufthoheit zu bewahren. So leistet unser Radarsystem "Goldhaube" hervorragende Dienste bei der Luftraumüberwachung. Es ist zugleich ein Instrument, das ein gezieltes Führen der Jets ermöglicht und das weiters auch die Voraussetzung bietet, im Neutralitäts- oder Verteidigungsfall die Zivilbevölkerung rechtzeitig vor einfliegenden Flugzeugen zu warnen. Das ist einmal die "Bodenseite" der Luftstreitkräfte, die auch die Fliegerabwehr - die strategisch wichtige Räume und Objekte gegen Angriffe aus der Luft schützt - umfaßt.
Für den Schutz in der Luft ist vorgesorgt. Unsere Abfangjäger "Draken" sind bestens für die Luftraumüberwachung geeignet, und sie haben ihre Bewährungsprobe in der Jugoslawien-Krise bestanden. Weiters sind die Luftstreitkräfte mit Jagdbombern, Transport-, Aufklärungs-, Verbindungs- und Schulungsflugzeugen ausgestattet.
Selbstverständlich verfügt
das Österreichische Bundesheer über Hubschrauber, denen auch eine enorme zivile
Bedeutung zukommt. Die Hubschrauber der Luftstreitkräfte stehen permanent bereit,
um nach Unglücksfällen, etwa im Hochgebirge, Menschenleben zu retten.
Österreich hat
- wenn auch sehr zurückhaltend - seine "Luftpolizei" mit der
Einführung der Saab 350E "Draken" auf einen technischen Stand
gebracht, mit dem Verletzungen des österreichischen Luftraumes begegnet
werden kann. Dadurch wird erreicht, daß die Souveränität der
Republik auch noch "zehn Meter über dem Boden" durchgesetzt werden
kann. Als strategisches Instrument des Staates hat dieses für Österreich
äußerst wichtige Flugzeug allerdings nur indirekte Bedeutung für
die Bodenstreitkräfte.
Es ist viel Lärm um diese Luftraumüberwachungsflugzeuge gemacht worden,
die nur durch nachträgliche Aufrüstung gerade mühsam zu Abfangjägern
gemacht werden, mehr Lärm, als die in den achtziger Jahren beschafften
Saab "Draken" selbst machen. Man hat ihnen damals vorgeworfen, laut
zu sein. Tatsächlich macht militärischer Fluglärm nur 1,4 Prozent
der gesamten Lärmbelästigung aus dem Luftverkehr aus, und zwar mit
sinkender Tendenz, weil der zivile Flugverkehr immer mehr zunimmt. Man hat den
"Draken" vorgeworfen, alt und abgenutzt zu sein - tatsächlich
hat sich gezeigt, daß sie einen hohen Klarstand haben und über das
Jahr 2000 hinaus im Dienst bleiben können. Vor allem haben die "Draken"
und ihre hervorragend ausgebildeten Piloten bei 10 000 Starts und Landungen
in rund 6 000 Flugstunden gezeigt, daß sie den gestellten Aufgaben gerecht
werden können. Bei Luft-Luft-Schießen - also dem scharfen Schuß
auf fliegende Ziele - haben österreichische Piloten immer wieder ihr Können
bewiesen.
Eine derartige Schießausbildung findet übrigens im Ausland statt,
weil nur dort geeignete Übungsmöglichkeiten gegeben sind und dadurch
die Lärmbelastung in Österreich gering gehalten werden kann.
Neben dem "Draken" sind folgende Flugzeugtypen im Einsatz: der Jettrainer
Saab 105Ö, das Schulflugzeug Pilatus PC-7 "Turbo Trainer", das
leichte Transportflugzeug Pilatus PC-6 "Turbo Porter", das leichte
Transportflugzeug Shorts SC-7 "Skyvan" und das Verbindungsflugzeug
Cessna L-19 "Bird Dog".
Eine weitere Stütze unserer Fliegertruppe sind die Hubschrauber. Zur Zeit
sind folgende Typen eingeführt: SA.316B "Alouette" 111, OH-58B
"Kiowa" sowie Agusta Bell 20413, 206A und 212.