Luftraumüberwachung

Foto: Bundesheer

Im Jahre 1986 wurde nach einer längeren Planungs- und Aufbauphase das militärische Luftraumüberwachungssystem "Goldhaube" implementiert. Damit erhielten die Luftstreitkräfte ein modernes Radarsystem (italienische Firma SELENIA), das eine effiziente Beobachtung des österreichischen Luftraumes und Teilbereiche der Nachbarländer bereits im Frieden rund um die Uhr gewährleistet.
Das System "Goldhaube" besteht aus mehreren ortsfesten Großraumradarstationen und mobilen 3 D-Radarstationen, die ihre Beobachtungen und Informationen in eine durchgehend besetzte Einsatzzentrale einspeisen. Um im Gebirgsland Österreich einen Teil der Radarschatten besser ausleuchten zu können, erfolgt 1997 die Komplettierung des Systems durch Tieffliegererfassungsradars.
"Goldhaube" ist der passive Teil des Luftüberwachungssystems, die aktive Komponente wird derzeit durch die schwedischen Abfangjäger Saab 35 OE "Draken" wahrgenommen.

Aufgaben:
Die primäre Aufgabe der Luftraumüberwachung ist es, durch

* Zielerfassung
* Zielidentifizierung
* Zielzuweisung
* Zielverfolgung

Die Grundlagen für die jeweils mögliche Reaktion - abhängig von den vorhandenen Einsatzmitteln/Waffensystemen - zu schaffen. Weitere Nutzung des Radarsystems:
*
Luftlagebildreportage
* Flugansage für militärische und zivile Bedarfsträger
* Warndienst

Die Bedeutung der Luftraumüberwachung hat sich in Krisensituationen manifestiert. Vor allem, der jüngste Krisenherd im südöstlichen Nachbarstaat hat die Notwendigkeit eines gut funktionierenden aktiven und passiven Überwachungssystems bewiesen und die Hauptziele neu definiert.
* Wahrung der Souveränität
* Sicherstellung der operativen Vorwarnzeit
* Mitwirkung an der Durchsetzung von UN-Sanktionen
* Dokumentation sicherheitspolitisch bedeutsamer Vorfälle


Gliederung:

Der Verband Luftraumüberwachung (LRÜ) gliedert sich in:

* Kommando Luftraumüberwachung (Kdo LRÜ)
bestehend aus Führungs-, Betriebs- und Technischen Diensten, Zentralen und Anlagen.
* Radarstationskommando (Radstat Kdo)
das die Versorgung der ortsfesten Radarstationen und Analgen sicherstellt

*
Radarbataillon (Rad B)
das den Betrieb der mobilen Radaranlagen sicherstellt
*
Radarwerkstätten (Rad Wkst)
die die Wartung und Instandsetzung aller Analgen durchführt


Standorte:
* Salzburg
* Einsatzzentrale