Am 09. Oktober 2003 hatte ich die einmalige Gelegenheit, beim Scharfschiessen des Patrouillenbootes "Niederösterreich" mit an Bord zu sein.
Das Wetter zeigte sich leider ganz und gar nicht von seiner Seite, starker Regen und ungemütlicher Wind wurden zum Freund.

Die Niederösterreich" (nachfolgend kurz "NÖ" genannt), konstruiert von der Schweizer Firma "Maierform S.A." und 1970 in Dienst gestellt, liegt normalerweise in Klosterneuburg vor Anker.
Jedoch benützt man zur Übung im Scharfen Schuss das Übungsgelände in der Nähe von Schlögen (OÖ) stromabwärts. Dort kann von der "NÖ" aus mit allen Bordwaffen in einen Hang hinein auf Zieltafeln gefeuert werden.

Als Bordwaffen stehen der Besatzung der "NÖ" zwei Maschinengewehre MG 74, ein überschweres 12,7mm Maschinengewehr üsMG, ein Panzerabwehrrohr PAR 66/79 und die Hauptwaffe - eine 2cm Maschinenkanone MK 66 - zur Verfügung.
Davon sind ein MG 74 und das PAR 66/79 am Heck auf Lafetten angebracht, ein MG 74 und das ein einem gepanzerten Aufbau befindliche üsMG am Bug und die 2cm MK am Dach des Steuerstandes.

Wird ein Ziel ausgemacht, ertönt ein Alarm, welcher die Besatzung sofort Ihre Gefechtspositionen einnehmen lässt.
Die "NÖ" begibt sich dann in unmittelbare Nähe des Zielobjektes, unter Feuer aller Bordwaffen, ausgenommen dem PAR 66/79, welches aus Sicherheitsgründen erst nach dem Feuer des MG-Schützen (welcher sich unmittelbar schräg davor befindet), feuert.
Die "NÖ" ist jedoch trotz ihrer auf den ersten Blick unscheinbaren Bewaffnung nicht an Feuerkraft zu unterschätzen!

Die Besatzung der "NÖ" ist bestens ausgebildet, jeder Handgriff sitzt hier perfekt - sowohl während der Fahrt als auch im Gefecht.

Was man mehrfach hörte, und was auch sicherlich stimmen mag, "die Patrouillenbootstaffel ist der letzte Teil österreichischer Kriegsmarine-Geschichte", und diese soll uns auch erhalten bleiben! Ebenso wie das zweite kleinere Patrouillenboot, die "Oberst Brecht", welche von der PiTS noch in Eigeninitiative erhalten wird.

Zuletzt darf ich den Verantwortlichen, die mir wieder diesen wirklich beeindruckenden Einblick in die sonst eher im Hintergrund agierende "Spezialtruppe" - unsere Patrouillenbootstaffel, gewährt hat, meinen großen und besonderen Dank aussprechen. Es war ein wirklich interessanter und lehrreicher Tag!

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