Auf der Homepage der 13er-Kameradschaft habe ich zufällig davon erfahren, vom Tag der offenen Tür in der Rieder "Zehner-Kaserne".

Also machte sich das BHI-Team für einen Bericht auf nach Ried, wo schon um 10.30 Uhr großer Andrang ins Kasernengelände herrschte.
Was uns wunderte, war die relativ kleine Kaserne, ich habe sie mir ehrlich gesagt größer vorgestellt.

Gleich nach dem Haupttor war die erste "große" Station, eine Schau zahlreicher historischer Fahrzeuge und historischer Ausrüstung aus dem WK I.
Die Waffen- und Geräteschau mit den aktuellen Mitteln des ÖBH befand sich gleich daneben, dort zeigten sich wie üblich SPz Saurer in versch. Versionen, BgPz Greif und zum ersten Mal in Ried - der SPz Ulan. Ebenso wurden einige Waffen und sogar die beiden Nachtsichtgeräte UNSB Lucie und das NSFG 87 gezeigt.

Dynamische Vorführungen wie zB. ein Vergleich "SPz Ulan gegen SPz Saurer" und eine Gefechtsvorführung rundeten das Programm ab.


Bericht von Kristof Steiner - einem Ehemaligen der Zehner-Kaserne:

Ich erinnere mich noch gut wie ich im Jahre 2001 auf dem Exerzierplatz des Panzergrenadierbatallion 13 stand, vergattert, Linie zu vier Gliedern und ein Herr im grauen Anzug meinte dass der SPz ULAN schon in wenigen Wochen bei der Truppe sein würde. Geglaubt hat es ihm keiner, diesem Herrn, unserem damaligen Verteidigungsminister Herbert SCHEIBNER. Knapp zwei Jahre und ein Verteidigungsminister später, bei ungefähr den gleichen Temperaturen ist es soweit. Der erste ULAN auf Rieder Boden. Dass die Gelegenheit, den neuen SPz zu beäugen wahrgenommen werden musste, war mir klar, ebenso die Gelegenheit mal wieder mein ehemaliges Batallion zu besuchen. Angekommen gegen 1230 hatten wir schon alles verpasst, wobei, andererseits wieder gar nichts, da alles nochmals wiederholt wurde. Die Moto-Cross Vorführung ließ mich eher kalt. Zuzusehen wie eine relativ kleine Bahn befahren wurde, war irgendwie nicht so das wahre. Stattdessen kurz mit ein paar Kadersoldaten meiner ehemaligen Kompanie geplaudert, der 3./13 welche kurz darauf, unter Moderation von Olt KLINGENSCHMID in Zugsstärke, unterstützt durch PAL und mGrW Trupps der Kampfunterstützungskompanie zum Angriff auf „Zehnerdorf“ (mir besser als Hindernisbahn bekannt) überging.
Unter dem Feuerschutz der Granatwerfer bezogen die PAL – Trupps Stellung, um sogleich den feindlichen Kampfpanzer an der Geländekante zu bekämpfen. Das ganze wurde durch die eingesetzte Pyrotechnik sehr eindrucksvoll untermauert. Nachdem der „Feindpanzer“, welcher mich übrigens stark an einen Pinzgauer erinnerte, vernichtet war, konnte der Angriff des Grenadierzuges unter Kommando von StWm BRUNNER beginnen: „12 Uhr, einhundert, hinter Geländekante Feind in Gruppenstärke in Stellung, Aufgesessener Einbruch, fertig machen zum Absitzen!“ So ungefähr wird der Absitzbefehl gelautet haben, als die vier SPz hinter der Tankstelle hervorpreschten und die Kampfraumdeckel geschlossen wurden. Die Bordschützen hielten den Feind nieder, sichtbar allerdings nur die beiden ÜsMG Schützen, da es ja für die MK 66 keine K - Patronen gibt, die Grenadiergruppen saßen ab. Der Zug war fertig zum Sturm, welcher nicht lange auf sich warten ließ. Die MGs gingen in Stellung und die Grenadiere stürmten. Kurz aber heftig war der „Kampf“ und dann war es auch schon wieder vorbei. Der Zug stellte sich noch einmal auf um dann aufzusitzen und abzurücken. Anschließend hatte die KpfU Kompanie die Ehre dem Publikum das „Sportprogramm“ des „Magic Life Clubs unter den PzGren Batallionen“ zu präsentieren.

Die täglichen 12, die goldenen 5, man kennt das ja, deshalb wurde erstmals zur statischen Waffenschau gepilgert um dem ULAN in voller Größe gegenüber zu stehen. Allein diese ist im Vergleich zum SPz SAURER imponierend, während Letzterer höchstens einen Mazda 121 Fahrer beeindruckt. Von den technischen „Gadjets“ gar nicht zu sprechen. Ich bekam eine kurze Einweisung in den Richtschützenstand des ULANs und muss zugeben, ich kenne mich null aus, bis auf die Kleinigkeit dass ich weiß wo man in die Visiereinrichtung schaut und dass das runde Ding links ein Wärmebildmonitor ist. Musste man beim SAURER MK 66 nur zwei Kurbeln und einen Hebel bedienen um zu richten und zu schießen, so gibt es im ULAN eine Unzahl an Knöpfen, Reglern, und nichts daran erinnert auch nur im entferntesten an das von abbröckelndem, beigem Lack gezeichnete Innere des alten SPz. Kennt man sich erst mal aus in dem Wirrwarr, erscheint es fast unmöglich mit dem Ding noch das Ziel zu verfehlen. Die Nahkampfvorführung verpasst, warteten wir noch auf die „Dynamische Vorführung SPz ULAN und SPz SAURER“ und auch hier wurden die hohen Erwartungen an das neue Gerät nicht enttäuscht. Hindernisse, vor denen der SAURER nahezu kapitulieren musste, nahm der ULAN im sprichwörtlichen Sturm, als wären sie nicht vorhanden, besonderes Augenmerk legte ich, wie von Vzlt RAIDL, welcher diese dynamische Waffenschau moderierte, angeraten, auf die stabilisierte Kanone, welche noch weniger schwankte als der Panzer selbst.

Attraktionen wie „SPz SAURER Mitfahren“ und den „Schießstand“ ließ ich aus, ebenso die zweite Moto-Cross Vorführung und saß noch ein, zwei Stunden abwechselnd am Ausschank der 3. Kompanie und der KpfU Kompanie, bevor ich gegen 1730 von dannen zog.


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